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106 Route 13.BIJAPUR. Tâj Baoli (S. 110/111), Zitadelle (S. 108). Bei dieser Reihenfolge hat man
morgens die Ost- und abends die Weststadt in der besten Beleuchtung
und ruht in den heißesten Stunden. Es empfiehlt sich auf Bijapur mehr
als einen Tag zu verwenden.

Bijapur (600m; spr. bidschapur; sanskr. Vijayapur, Sieges-
stadt
), Hauptstadt eines Distrikts in der Präsidentschaft Bombay, mit
24000 Einwohnern (28% Mohamm., 70% Hindu) und lebhaftem
Markt, liegt auf einer leichtwelligen Hochfläche des zentralen Dek-
khan
, in baumarmer Umgebung, die in der Trockenzeit erschreckend
dürr und öde erscheint. Es war 1489-1686 Hauptstadt eines moham-
medanischen
Sultanats unter der Dynastie der Adil Shâh (Begrün-
der
: Yûsuf Khân, ein abenteuernder Sohn des türkischen Sultans
Murad II., 1510; bedeutende Nachfolger: Ali I., 1558-79; Ibrâ-
hîm
II.
, 1580-1626; Mohammed, 1626-56), wurde 1686 von dem
Großmogul Aurangzeb (S. 178) erobert, fiel Anfang des XVIII. Jahrh.
an die Mahratten und 1818 an die Engländer, die das Land bis 1853
noch einem einheimischen Fürsten beließen. Zur Zeit seiner Blüte
soll Bijapur nahezu 1 Mill. Bewohner und einen Umfang von 45km
gehabt haben. Gewaltige Moscheen und Paläste in einem von per-
sischer
Kunst beeinflußten, eigenartig großzügigen Stil bekunden
noch heute den Glanz des Sultanats der Adil Shâh und machen
Bijapur zu einem der sehenwertesten[sehenswertesten] Plätze Indiens.

Die alte Stadtmauer hat einen Umkreis von 10km, fünf bastio-
nierte
Haupttore und 96 im Halbrund vorspringende Türme; der
Graben davor ist z. T. in den Fels gehauen. Nur ein Teil des Ge-
biets
ist bewohnt, der Rest ist mit Ruinen bedeckt, die z. T. frei-
gelegt
, z. T. malerisch von Opuntien-Disteln umwuchert sind. Die
Hauptstraße, in die die Bahnhofstraße mündet, führt von O.
nach W. hindurch. Ziemlich in der Mitte des Stadtgebiets liegt
nördl. von der Straße das Dâk Bungalow (Pl. B 2); südl. die Zita-
delle
(S. 108), wo die meisten englischen Beamten wohnen. Die
Eingeborenenviertel erstrecken sich nach W. innerhalb und außer-
halb
der Stadtmauer.

Bei der Bahnhofstraße erhebt sich auf einer niedrigen Plattform
der *Gol Gumbaz (Pl. D 2), das Grabmonument des Mohammed
Adil Shâh
, ein ungeheurer Steinwürfel von 62m im Geviert und
40m Höhe, den eine Kuppel von 44m Durchmesser krönt und vier
siebenstöckige Ecktürme umgeben, mit einer fast 4m vorspringen-
den
Außengalerie oben ringsum. Seine ganze Größe und Schönheit
zeigt das Gebäude aus der Entfernung, wo es majestätisch die Um-
gebung
beherrschend bei wechselndem Sonnenstand in immer neuem
Reize erscheint. Auch im Innern, das man von S. her betritt, wird
sich der Beschauer nur allmählich der bedeutenden Raumverhält-
nisse
bewußt, da bei der Einfachheit der Architektur der Maßstab
fehlt und Altersmängel wie Flecken des Materials den ersten Ein-
druck
beeinträchtigen. Die Grundfläche mißt 41,28m im Geviert